L’infinito Das Unendliche. Der englische Text sei nicht ins Deutsche übertragen worden, vielmehr sei er «diese Sprache selbst geworden»4. Dennoch ist daraus, wie wir sehen konnten, eine neue Schöpfung entstanden, die mehr als eine Nachdichtung ist. Jeder Bezug auf eine geschichtliche Dimension fehlt. Er solle imstande sein herauszufinden, ob der Autor ein Wort oder einen Ausdruck neu geschaffen habe oder nicht. Die Erzählung Erlebnis beginnt mit einem lyrischen Ich, dem etwas «Wunderliches» widerfährt. [e viva e il suon di lei] Così tra questa il cor non si spaura. (Dante, Convito, trattato I, cap. “L’infinito” (Das unendliche) ist eines der berühmtesten Gedichte von Canti di Giacomo Leopardi. L’Infinito. 700–705) Die Imagination ist also durch die Kategorie des «piacere» konnotiert, während das Gefühl per se melancholisch ist. «In der Jugend sah er über das Irdische hinaus, später durch das Irdische hindurch, in den Urgrund der Wesen vordringend», so Helmut Wocke.31, 3. sinkt der Gedanke mir weg ins Übermaß. Rilkes Übersetzung des Infinito folgt einer doppelten seelischen Bewegung: einerseits dem Bedürfnis, sich von der Vision der Unendlichkeit Rechenschaft zu geben, andererseits dem Impuls einer orphischen Seele nach letzten Wahrheiten. Auf Leopardi war er durch einen Freund aufmerksam gemacht geworden. dell’ultimo orizzonte il guardo esclude. In seiner symbolischen Welt verschwinden die Grenzen zwischen Natur und Menschen oder zwischen Lebenden und Toten. 1. Dieses Ziel zu erreichen, vermag nach Leopardi allein die italienische Sprache: La lingua italiana, che in ciò chiamo unica fra le vive, può nel tradurre, conservare il carattere di ciascun autore in modo ch’egli sia tutto insieme forestiero e italiano. Die primäre Beziehung zur Unendlichkeit sei nicht durch Erkenntnis sondern durch «figuratività sensibile» zu erreichen.    unendliche Schweigen dieser Stimme, vo comparando: e mi sovvien l’eterno, Dazu kam, dass er in den ersten Augenblicken den Sinn nicht recht feststellen konnte, durch den er eine derartig feine und ausgebreitete Mitteilung empfing; auch war der Zustand, den sie in ihm herausbildete, so vollkommen und anhaltend, anders als alles andere, aber so wenig durch Steigerung über bisher Erfahrenes hinaus vorstellbar, dass er bei aller Köstlichkeit nicht daran denken konnte, ihn einen Genuss zu nennen. Ein wichtiges Element, um die stilistische Qualität einer dichterischen Übersetzung beurteilen zu können, ist die Berücksichtigung der Situation, die inspirierend gewirkt hat. Erinnerung kommt in Erlebnis als Produkt einer ekstasis ins Spiel. (Zib. L’aggettivo “questo” indica difatti l’avvenuta interiorizzazione dell’infinito e dell’eterno, di conseguenza se prima la percezione dell’immensità provocava al Leopardi un sottile brivido, “ove per poco il cor non si spaura”, ora “il naufragar … è dolce in questo mare”. Während dieser im Insel-Almanach 1919 veröffentlicht wurde, verdanken wir die anderen brieflichen Zeugnissen. Italianistische Zeitschrift für Kulturwissenschaft und Gegenwartsliteratur Rivista d’Italianistica e di letteratura contemporanea. Die Übersetzung des L’infinito kann als Projektionsfläche dienen, welche die philosophische und poetische Weltsicht des Prager Lyrikers spiegelt. Beim Vergleich zwischen einem Gedicht und seiner Übertragung mag sich die Frage stellen, ob sich dabei um eine Nachdichtung oder um eine wörtliche Übersetzung handelt. dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Philosophisch aber bedeutet «infinito» für Leopardi eine geistige Fiktion, die mit dem Nichts identisch ist, wie die ikastische Formulierung im Zibaldone lautet: «[...] solamente, quello che non esiste, la negazione dell’essere, il niente, può essere senza limiti, e l’infinito viene in sostanza a essere lo stesso che il nulla.» (Zib. Hat etwa das Auslassen des Beiwortes «dolce», also «süß», in der Übersetzung des L’Infinito mit diesem Dilemma zu tun? Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are as essential for the working of basic functionalities of the website. Eine treue Wiedergabe braucht also die Flexibilität des Mediums, aber auch individuelle Intelligenz und Sensibilität. dieses Lautsein vergleiche mit jener endlosen Stillheit. "L'infinito" L'INFINITO - UNENDLICHKEIT Sempre caro mi fu quest'ermo colle, Stets war mir dieser arme Hügel lieb E questa siepe, che da tanta parte Und dies Gebüsch, das meinem Blick den Kreis Dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Gleichwohl, bestrebt, sich gerade im Leisesten immer Rechenschaft zu geben, fragte er sich dringend, was ihm da geschehe, und fand fast gleich einen Ausdruck, der ihn befriedigte, vor sich hinsagend: er sei auf die andere Seite der Natur geraten. These cookies do not store any personal information. Aber während das lyrische Ich bei den widerstreitenden Empfindungen des Rauschens des Windes und der endlosen Stille von Gefühlen großer Intensität ergriffen wird («so überkommt es mich»), ist im nächsten Satz sein Fühlen im Blick auf das einfallende Ewige wie abgekühlt. L’Infinito (Infinity) Giacomo Leopardi – L’Infinito (1819) Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte. Ma sedendo e mirando, interminati. Sempre caro mi fu quest’ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell’ultimo orizzonte il guardo esclude. Denn trotz aller poetologischer und weltanschaulicher Differenzen existiert zwischen Leopardi und Rilke eine grundsätzliche Affinität. Rilke schafft für das Syntagma «ultimo orizzonte» eine kühne Metapher mit einem religiösen Timbre: «In der Ferne ruhen die Himmel auf». 4178). Im Hinblick auf Friedrichs Schlegels Übersetzung des Werkes von Shakespeare hat Friedrich Gundolf gesagt, hier sei eine «völlige Symbiose» erreicht worden. L’INFINITO Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. 2. In der Erfahrung am Baum von Duino handelt es sich um ein synästhetisches Erlebnis. Es lässt sich klar erkennen, welche bildlichen Vorstellungen Rilkes Aufmerksamkeit gefesselt haben. Überall und immer gleichmäßiger erfüllt mit dem in seltsam innigen Abständen wiederkehrenden Andrang, wurde ihm sein Körper unbeschreiblich rührend und noch dazu brauchbar, rein und vorsichtig in ihm dazustehen, genau wie ein Revenant, der, schon anderswo wohnend, in dieses zärtlich Fortgelegtgewesene wehmütig eintritt, um noch einmal wenn auch zerstreut, zu der einst so unentbehrlich genommenen Welt zu gehören. L'infinito estas poemo verkita de la itala romantika poeto Giacomo Leopardi (29-an de junio 1798 - 14-an de junio 1837).La poemo estis verkita en 1818 kaj 1819 kaj eldonita en volumo de la poezia libro de Leopardi titolita "Idilli" (Idilioj) en 1826, en 1831 ĝi estis publikigita en la poezia kolekto I Canti (Kantoj). Dominant ist hier der Gleichgewichtssinn der sich bekanntlich aus mehreren Einzelsinnen zusammensetzt.44 Der Ich-Erzähler scheint weniger zu sehen als zu spüren: Überhaupt konnte er merken, wie sich alle Gegenstände ihm entfernter und zugleich irgendwie wahrer gaben, es mochte dies an seinem Blick liegen, der nicht mehr vorwärts gerichtet war und sich dort, im Offenen, verdünnte; er sah, wie über die Schulter, zu den Dingen zurück und ihrem, für ihn abgeschlossenen Dasein kam ein süßer Beigeschmack hinzu, als wäre alles mit einer Spur von der Blüte des Abschieds würzig gemacht.45. Eine Naturbeschreibung wird zum existentiellen Erlebnis. Soll sich in der Folge die Furcht wieder einstellen? Zwei Orte, die als emblematisch für den Leser von Lyrik der europäischen Moderne wirken: Recanati, zwischen Frühjahr und Herbst 1819 und Duino im Winter 1912/1913. e le morte stagioni, e la presente Leopardis Bildmaterial besteht aus drei eindringlichen Elementen: «interminati spazi», «sovrumani silenzi», «profondissima quiete», eine Trias, die das lyrische Ich als ein Ganzes empfindet, das zum Gegenstand seiner Einbildungskraft wird («io nel pensier mi fingo»). Der Lyrik liegt eine philosophische Problematik zugrunde, das Verhältnis zwischen der Idee der Unendlichkeit als absolutem Raum und absoluter Zeit und der empirischen Erfahrung von Raum und Zeit. L'infinito (Italian) Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Furcht damit um. Seine Theorie verknüpft linguistische Reflexionen mit philosophischen und poetologischen Fragestellungen. Hier löst Rilke Leopardis strukturellen Aufbau auf und setzt andere Akzente. Diese Erfahrung sollte einzigartig bleiben, denn Rilke übertrug keine weiteren Gedichte von Leopardi.2 Und doch kann man vermuten, dass die Begegnung eine tiefe Spur in ihm hinterließ. Dieses Wunder hat Rilke m. E. nicht erreicht und auch wahrscheinlich nicht erreichen wollen. silenzi, e profondissima quiete Obwohl Rilke ein raffinierter literarischer Übersetzer war, besitzen wir von ihm wenige zusammenhängende Reflexionen über die translatorische Wissenschaft. Entspricht seiner Absicht das Bestreben, dass ein Nachdichter «das Original in dessen wahres Selbst» übersetzen sollte?5 Man kann dies nicht ausschließen; es bleibt aber wahr, dass eine große Übersetzung gerade durch ihre «erhellende Fremdheit» charakterisiert wird. Rilke nähert sich der romantischen Vision Novalis’, dem träumen eine höhere Welt zu erreichen bedeutete. Und wie den Wind, odo stormir tra queste piante, io quello Prete spricht von einem «sentire del corpo che è soltanto riconoscimento di un ritmo vivente in accordo forse con il ritmo dell’universo».42 Diese Erfahrung lebt in einer memoria del sentire, welche wiederum die Erfahrung der Entgrenzung ermöglichte.    das Herz erschrickt. Ma sedendo e mirando, interminati Spazi di là da quella, e sovrumani Silenzi, e profondissima quiete Io nel pensier mi fingo, ove per poco Il cor non si spaura. In einem Brief vom 5. den Blick zum äußersten Horizont versperrt. (In seltenen Fällen meisterhafter Nachschöpfung kann solcher Verlust ersetzt werden oder gar zu einem neuen Gewinn führen – ich denke etwa daran, wie Baudelaires Blumen des Bösen in der George’schen Nachdichtung eine eigentümliche neue Gesundheit zu atmen scheinen).3, Trifft die letzte Schlussfolgerung auch für die Rilkesche Übersetzung zu, die gewiss eine «meisterhafte Nachbildung» ist? Der kontextuelle Rahmen: Ein Mensch, angelehnt an einen Baum in einem steil zum Meer abfallenden Garten, verharrt in einer totalen Bewegungslosigkeit, «völlig eingelassen in die Natur», zuerst verweilend «in einem beinah unbewussten Anschauen». Poesie bedeutet nicht mehr wie im klassischen Diskurs Gestaltung und Veranschaulichung des Erfundenen oder des Erdachten, sondern primär Erlebnis. Langsam um sich sehend, ohne sich sonst in der Haltung zu verschieben, erkannte er alles, erinnerte es, lächelte es gleichsam mit entfernter Zuneigung an, ließ es gewähren, wie ein viel Früheres, das einmal, in abgetanen Umständen, an ihm beteiligt war [...]. Rilke fühlt sich mit dem Erlebnis des Offenen konfrontiert. Seiner Gewohnheit nach mit einem Buch auf und ab gehend, war er darauf gekommen, sich in die etwa schulterhohe Gabelung eines strauchartigen Baumes zu lehnen, und sofort fühlte er sich in dieser Haltung so angenehm unterstützt und so reichlich eingeruht, dass er so, ohne zu lesen, völlig eingelassen in die Natur, in einem beinah unbewussten Anschauen verweilte. c) Sinnliche Wahrnehmung: Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Wie Antonio Prete einfühlsam bemerkt: «Un ventaglio di opposte e vitali figure abita il pensiero leopardiano. L'infinito zo ur varzhoneg italianek, brudet bras en Italia, ... Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quïete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. Der zweite Teil erstreckt sich von Vers … ausschließt vom fernen Aufruhn der Himmel Leopardi und Rilke verbinden mit dem Unendlichen unterschiedliche Bild- und Vorstellungswelten. Wie im Traum wird die Schwelle zu einer anderen Welt überschritten.    ich im Geiste stelle mir vor; wo beinahe, il cor non si spaura. Insofern kann sie sowohl als kreative Schöpfung als auch als stilistische oder intertextuelle Übung im höheren Sinne verstanden werden. Die berühmten Übersetzungen seiner Zeit in deutscher Sprache betrachtet Leopardi kritisch13, denn die gleichsam mathematische Perfektion, ja die genaue Fokussierung auf die Form ist für den Dichter eine Schwäche, die er mit einer mangelnden Vollendung der deutschen Sprache erklärt, die geschmeidig und formbar sei wie Wachs. Die italienische Sprache war Rilke vertraut; es existieren von ihm ja sogar kurze Gedichte auf Italienisch.21 Bemerkenswert ist seine Übertragung eines Teils der Rime Michelangelos. "L'infinito" (Italian pronunciation: [liɱfiˈniːto]; English: The Infinite) is a poem written by Giacomo Leopardi probably in the autumn of 1819. Stehn!49. daseiende Zeit, die lebendige tönende. il cor non si spaura. [den Blick] Sitzend und schauend bild ich unendliche il cor non si spaura. Nach und nach erwachte seine Aufmerksamkeit über einem niegekannten Gefühl: es war, als ob aus dem Innern des Baumes fast unmerkliche Schwingungen in ihn übergingen; er legte sich das ohne Mühe dahin aus, dass ein weiter nicht sichtlicher, vielleicht den Hang flach herabstreichender Wind im Holz zur Geltung kam, obwohl er zugeben musste, dass der Stamm zu stark schien, um von einem so geringen Wehen so nachdrücklich erregt zu sein. Cosi tra questa. Sempre caro mi fu quest’ermo colle, Stets lieb war mir dieser einsame Hügel, e questa siepe, che da tanta parte und diese Hecke, die größtenteils. Bekanntlich ist der Baum, eine der symbolbefrachtetsten Figuren Rilkes, die Chiffre für Vorgänge der Außenwelt, die als innere Vorgänge wahrgenommen werden. Es ist das Bildmaterial, aus dem heraus die Ästhetik der Unendlichkeit ihre Wirkung entfaltet: Die Weite, die mit der Begrenzung kombiniert, die Kraft der Imagination entfesselt, die Stille als Resonanzboden für die Stimme der Natur. spazi di là da quella, e sovrumani. den Blick. Unter- E come il vento odo stormir tra queste piante, io quello Besteht am Ende die Aufgabe des Übersetzers lediglich darin, durch den Kampf mit dem fremden Text die Bedeutsamkeit und Ausdrucksfähigkeit der eigenen Sprache zu erweitern? b) Erinnerung: vo comparando [e mi sovvien l’eterno]Und über ein Kleines geht mein Herz ganz ohne In einer Bemerkung im Florenzer Tagebuch geht Rilke kritisch auf dessen Pessimismus ein, fügt aber hinzu, dass das Leiden produktiv sei, ja eine Tür zur Ewigkeit öffne. George Steiner beschreibt den hermeneutischen Prozess der Übersetzung in vier Phasen: Vertrauen, Eindringen, Einverleibung und Konservierung. Segment    Stets lieb war mir dieser einsame Hügel, e questa siepe, che da tanta parte Er meinte nie von leiseren Bewegungen erfüllt worden zu sein, sein Körper wurde gewissermaßen wie eine Seele behandelt und in den Stand gesetzt, einen Grad von Einfluß aufzunehmen, der bei der sonstigen Deutlichkeit leiblicher Verhältnisse eigentlich gar nicht hätte empfunden werden können. Das Gedicht lässt sich in zwei Abschnitte einteilen. odo stormir tra queste piante, io quello. Wo sonst sein Aufenthalt war, hätte er nicht zu denken vermocht, aber dass er zu diesem allem nur zurückkehrte, in diesem Körper stand, wie in der Tiefe eines verlassenen Fensters, hinübersehend: davon war er ein paar Sekunden lang so überzeugt, dass die plötzliche Erscheinung eines Hausgenossen ihn auf das qualvollste erschüttert hätte [...].36. Des fernsten Horizonts fast ganz verschließt. Segment Was ihn überaus beschäftigte, war indessen nicht diese Erwähnung oder eine ähnliche dieser Art, sondern mehr und mehr war er überrascht, ja ergriffen von der Wirkung, die jenes in ihn unaufhörlich Herüberdringende in ihm hervorbrachte. Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Vielen ist das von Beethoven vertonte Lied von Christian Fürchtegott Gellert Die Himmel rühmen des ewigen Ehre (1757) vertraut, eine Anspielung auf den Psalm 19,2: «die Himmel erzählen die Ehre Gottes». Trotzdem muss man Fabio Russo recht geben, wenn er meint: In tal senso la traduzione dell’Infinito indica, anziché un’occasionale curiosità di Rilke, un significativo incontro con Leopardi: proprio nel particolare tema dell’Infinito, intuito sì differentemente dai due autori, ma tuttavia sentito nel caratteristico tono della loro rispettiva ‹interiorità›, si può cogliere la tendenza di Rilke a cercare ovunque spunti più o meno affini al suo mondo, e magari a disperderne poi le tracce.28, Das Moment des Selbsterkennens im fremden Werk kann also als ein wesentliches Moment im Prozess der Übertragung durch Rilke angesehen werden. Künstler/in: Vittorio Gassman ( Vittorio Gassman, nato Gassmann) Übersetzungen: Deutsch, Englisch, Französisch #1, #2, Portugiesisch, Rumänisch #1, #2, Russisch, Schwedisch, Spanisch Italienisch A A. L'infinito Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte. [Io nel pensier mi fingo]; ove per poco voce: Roberta Giuffrida Sempre caro mi fu quest'ermo colle, E questa siepe, che da tanta parte Dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Jetzt erkennt er in der Erinnerung die alte wieder: «Langsam um sich sehend ohne sich sonst in der Haltung zu verschieben, erkannte er alles, erinnerte es, lächelte es gleichsam mit entfernter Zuneigung an, ließ es gewähren, wie ein viel Früheres, das einmal, in abgetanen Umständen, an ihm beteiligt war.»41 Rilke trennt die beiden Gedanken durch einen Punkt. By using our website, you agree to our use of cookies. daseiende Zeit, die lebendige tönende. L'infinito Giacomo Leopardi Sempre caro mi fu quest'ermo colle, E questa siepe, che da tanta parte Dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Das Ich, von der Welt getrennt, erfährt das Scheitern an der Welt als Tor zur Ewigkeit. VII). Das Synonym «endlos» wird für die Charakterisierung der Stille verwendet. Sie offenbart die Unterschiede in der Weltwahrnehmung der beiden Dichter. Ma sedendo e mirando interminati Spazi di la da quella, e sovrumani Silenzi, e profondissima quiete, Io nel pensier mi fingo, ove per poco Il cor non si spaura. It is widely known within Italy. Denn jede Sprache hat eine «eigene Art des Meinens», die über die bloße inhaltliche Mitteilung hinausgreift.17 Wie soll man also den ‹Gefühlston› der Worte wiedergeben können? Ma sedendo e mirando, interminati 5 spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quiete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. L’infinito Sempre caro mi fu quest’ermo colle, e questa siepe che da tanta parte dell’ultimo orizzonte il guardo esclude. In der schönen Formulierung George Steiners: «Übersetzung ist nach innen gerichtetes Gespräch, zumindest teilweise ein Hinabsteigen auf Montaignes Wendeltreppe des Selbst».29. 5. Der Gedanke ist durchaus modern. Das Gehör ist für Leopardi der innigste und tiefste der Sinne und wird zur Chiffre für die Unerfüllbarkeit der menschlichen Sehnsüchte, aber auch zum Motor der Imagination. Und wo unsere Taten enden, da heben die ihren erst recht an, fruchtbar zu sein.22. Der Fensterrahmen, der den Blick einschränkt, bewahrt davor, dass sich das Ich im Unendlichen verliert. sinkt der Gedanke mir weg ins Übermaß.    Schweigen, und tiefste Stille, io nel pensier mi fingo; ove per poco Die Berücksichtigung dieser situativen Momente impliziert keineswegs ein Urteil über die ästhetische Relevanz des Originals und der Übersetzung, wenn man diese als eigenständige poetische Schöpfung betrachtet. Der Dichter imaginiert grenzenlose Weiten, sowohl äußerliche («interminati spazi») als auch innerliche («profondissima quiete»), die seine Wahrnehmung über die rationale Sphäre hinaus erweitert. von einer Brücke einmal eingesehen – 962–963)11. spazi di là da quella, e sovrumani. Rilke löst den Vers vom Kontext und übersetzt: «Und über ein Kleines geht mein Herz ganz ohne Furcht damit um». Die Wiedergabe von «fingere» ist von großer Bedeutung in der Ökonomie des Gedichtes. Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quiete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. Infinito silenzio a questa voce Vo comparando: e mi sovvien l’eterno, E le morte stagioni, e la presente E viva, e il suon di lei. Im Erlebnis vermag das lyrische Ich nicht zu sagen, ob seine Gefühlsempfindung angenehm ist oder nicht.43 Spiegelt sich in der Übersetzung des letzten Verses des L’Infinito, «Untergehen in diesem Meer ist inniger Schiffbruch», dieses Dilemma wieder? Das Gedicht lässt sich in zwei Abschnitte einteilen. In einem Brief sagt er: «Unser Umgang mit der Weite ist recht eigentlich auf die Vermittlung des Fensters angewiesen, draußen ist sie nur noch Macht, Übermacht, ohne Verhältnis auf uns [...], das Fenster aber setzt uns in einen Bezug.»39 Une tâche de traducteur, autant qu’il s’agit d’un œuvre de poésie, demande, comme la création même, un poète en état de grâce –, et ce n’est pas cela que l’on serait commander, c’est pur don, ci cela se prête tôt ou tarde. Das Gehör öffnet auch die Tür zur Welt der Erinnerung, zur «riminiscenza» als einem meditativen und existentiellen Vorgang. You also have the option to opt-out of these cookies. menschliches Schweigen und Ruhe vom Grunde der Ruh. Toledo io nel pensier mi fingo; ove per poco io nel pensier mi fingo; ove per poco. L’Infinito Sempre caro mi fu quest’ermo colle, E questa siepe, che da tanta parte Dell’ultimo orizzonte lo sguardo esclude. Dazu muss man bemerken, dass der Begriff «orizzonte», den Rilke nicht mit «Horizont» übersetzt, in Leopardis Lyrik nicht auf eine klare Trennung zwischen Realem und Imaginärem hinweist, sondern als Linie verstanden wird, die eine endliche Weite abgrenzt. Um diesen Zusammenhang zu erläutern bedient sich Leopardi, vielleicht durch die Vedute Canalettos angeregt, eines anschaulichen metaphorischen Bildes: Di maniera che l’effetto di una scrittura in lingua straniera sull’animo nostro, è come l’effetto delle prospettive ripetute e vedute nella camera oscura, le quali tanto possono essere distinte e corrispondere veramente agli oggetti e prospettive reali, quanto la camera oscura è adattata a renderle con esattezza; sicché tutto l’effetto dipende dalla camera oscura piuttosto che dall’oggetto reale. Die Formulierung: «unendliche Räume jenseits», und vor allem die metaphysische Tiefe des Bildes «Ruhe vom Grunde der Ruh» rufen überirdische Visionen hervor. dell’ultimo orizzonte il guardo esclude. Ma sedendo e mirando, interminati. Noch ausführlicher schildert Rilke das Capri-Erlebnis in seinem Taschenbuch; hier sind die Anklänge an das Gedicht Leopardis deutlich zu spüren: Er gedachte der Stunde in jenem anderen südlichen Garten, da ein Vogelruf draußen und in seinem Innern übereinstimmend da war, indem er sich gewissermaßen an der Grenze des Körpers nicht brach, beides zu einem ununterbrochenen Raum zusammennahm in welchem geheimnisvoll geschützt, nur eine einzige Stelle reinsten, tiefsten Bewusstseins blieb. Und wenn in dem Buschwerk 12) – ungefähr ein Jahr vor der Komposition von L’Infinito – formulierte er eine kühne Anforderung an den Übersetzer. Das ganze Gewicht der Metapher lastet hier auf dem Adjektiv «innig».    Räume jenseits jener, und übermenschliche, silenzi, e profondissima quiete Untergehen in diesem Meer ist inniger Schiffbruch. Die Fenstermetapher ist eine rekurrierende Erscheinung in Rilkes Lyrik. Die Hecke (la siepe) hindert den Blick und verwandelt dadurch in der Wahrnehmung einen begrenzten in einen unendlichen Raum. «Sovvenire» bezeichnet ein intuitives Moment, eine Art memoria involontaria. Das literarische Klima im Europa der Goethezeit war von einem glühenden Interesse für die Thematik der Übersetzung geprägt. Die Grenze, die Rilke überwinden will, ist die Grenze zwischen Leben und Tod. Er hält die Verbindung zwischen dem Prozess der Verinnerlichung, der dank der memoria mit dem Ton (voce) verbunden ist, und dem sinnlichen Element (il vento) fest. E come il vento Jean-Paul Sartre nimmt diesen Gedanken auf: «Ainsi l’accord final d’une mélodie regard par tout un côté vers le silence, c’est a dire vers le néant de son qui suivra la mélodie; en un sens il est fait avec du silence, puisque le silence qui suivra est déjà présent dans l’accord de résolution comme sa signification.»47 Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quïete io nel pensier mi fingo, ove per poco il cor non si spaura. Auch wenn sie eine meisterhafte Nachbildung ist, muss ihr etwas von den Obertönen fehlen, die im Original mitschwingen.

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